28.09.2018, 20:57
Die erste Musik, die ich vermutlich schon im Bauch meiner Mutter wahrgenommen habe, waren die Lieder des Russischen Chores Freiburg. In diesem Chor haben sich meine Eltern (beide ehemalige Waldorfschüler und junge Medizinstudenten an der Universität in Freiburg) kennen und lieben gelernt.
Der Russische Chor in Freiburg wurde von Alexander Kresling 1930 in Freiburg gegründet.
Die Geschichte dazu entnehme ich einer offiziellen CD des Chores aus dem Jahre 2000.
"1905 stand ein bärtiger, junger Mann auf dem Heumarkt in St. Petersburg und sprach den vorbeieilenden Karl Kresling, seines Zeichens Apotheker des Zaren, um eine Arbeitsstelle an. Als Kresling mit der Entschuldigung, er sei in Eile, da vonzugehen versuchte, verneigte sich der Fremde und sprach mit Würde:
"Gott segne Deine Eile" ...
Mit diesen Worten beginnt die Geschichte des Russischen Chors Freiburg. Der Bärtige war Altgläubiger - seine Vorfahren hatten sich im 17. Jahrhundert geweigert, den Zaren als Oberhaupt der Kirche anzuerkennen und vor seinem blutigen Zorn waren sie geflohen: nach Sibirien, ans Eismeer, in die Urwälder des Ural. Dort überlebten sie in größter Abgeschiedenheit und mit ihnen ihre Bräuche, ihre Legenden, vor allem aber ihre Lieder.
Dem Bärtigen folgten dann weitere Bewohner des Dorfes Staroznamenka-pod-sklonom-pod-Mezeni-reke nach St. Petersburg und sie brachten mit sich einen reichen Schatz uralter Lieder. Und bald schon entführten sie den Sohn des Hauses, Alexander Kresling, in ihr Dorf des nördlichen Eismeers, hinein in eine fast schon versunkene Welt.
Derselbe Alexander Kresling gründete 1930 in Freiburg den Russischen Chor. Schon 70 Jahre singt der Chor, mehrere Tausend Menschen sind durch ihn hindurchgegangen. Gesungen wird immer a capella und ohne Noten. Aus einer Sibirientournee des Chores entstand 1991 die "Deutsch-Russische Liedbrücke", auf der seither Menschen und Lieder zwischen Freiburg und Sibirien hin- und herreisen. Die Welt der Altgläubigen ist versunken, was noch geblieben war, fiel Stalins Terror zum Opfer - ihre Lieder aber leben weiter."
Ich selber habe 2001 auch für ein Jahr in diesem Chor mitgesungen. Der Gründer Alexander Kresling lebte zu dieser Zeit schon nicht mehr, seine jüngere Frau habe ich aber noch persönlich kennen lernen dürfen.
Der Russische Chor in Freiburg wurde von Alexander Kresling 1930 in Freiburg gegründet.
Die Geschichte dazu entnehme ich einer offiziellen CD des Chores aus dem Jahre 2000.
"1905 stand ein bärtiger, junger Mann auf dem Heumarkt in St. Petersburg und sprach den vorbeieilenden Karl Kresling, seines Zeichens Apotheker des Zaren, um eine Arbeitsstelle an. Als Kresling mit der Entschuldigung, er sei in Eile, da vonzugehen versuchte, verneigte sich der Fremde und sprach mit Würde:
"Gott segne Deine Eile" ...
Mit diesen Worten beginnt die Geschichte des Russischen Chors Freiburg. Der Bärtige war Altgläubiger - seine Vorfahren hatten sich im 17. Jahrhundert geweigert, den Zaren als Oberhaupt der Kirche anzuerkennen und vor seinem blutigen Zorn waren sie geflohen: nach Sibirien, ans Eismeer, in die Urwälder des Ural. Dort überlebten sie in größter Abgeschiedenheit und mit ihnen ihre Bräuche, ihre Legenden, vor allem aber ihre Lieder.
Dem Bärtigen folgten dann weitere Bewohner des Dorfes Staroznamenka-pod-sklonom-pod-Mezeni-reke nach St. Petersburg und sie brachten mit sich einen reichen Schatz uralter Lieder. Und bald schon entführten sie den Sohn des Hauses, Alexander Kresling, in ihr Dorf des nördlichen Eismeers, hinein in eine fast schon versunkene Welt.
Derselbe Alexander Kresling gründete 1930 in Freiburg den Russischen Chor. Schon 70 Jahre singt der Chor, mehrere Tausend Menschen sind durch ihn hindurchgegangen. Gesungen wird immer a capella und ohne Noten. Aus einer Sibirientournee des Chores entstand 1991 die "Deutsch-Russische Liedbrücke", auf der seither Menschen und Lieder zwischen Freiburg und Sibirien hin- und herreisen. Die Welt der Altgläubigen ist versunken, was noch geblieben war, fiel Stalins Terror zum Opfer - ihre Lieder aber leben weiter."
Ich selber habe 2001 auch für ein Jahr in diesem Chor mitgesungen. Der Gründer Alexander Kresling lebte zu dieser Zeit schon nicht mehr, seine jüngere Frau habe ich aber noch persönlich kennen lernen dürfen.