25.03.2025, 12:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.03.2025, 12:02 von Michael (Voitlanger).)
Erst mal, was mir wirklich gefällt: Dein Text enthält – bis auf eine ganz kleine Ausnahme – kein klassisches Argumentum ad verecundiam. Es entsteht kein Zwang, das Geschriebene als Wahrheit annehmen zu müssen. Das find ich stark.
Zweitens: Die Strukturierung der Meditationsformen gefällt mir richtig gut. Diese Dreiteilung in Erden, Lieben, Himmeln gibt mir sofort Orientierung. Und auch die Unterscheidung zwischen stiller Meditation und ekstatischen Methoden hast du sauber und präzise dargestellt.
Drittens: Der medizinische Warnhinweis am Schluss zeigt Verantwortungsbewusstsein. Das schützt vor leichtfertiger Nachahmung – sachlich völlig richtig und wichtig.
Jetzt aber auch ehrlich das, was ich persönlich nicht ganz so mag – und ich hoffe, du siehst es mir nach, wenn ich das anspreche:
Der Begriff „göttliche Magie“ bleibt mir zu schwammig. Ist das ein esoterisches System? Theistisch verankert? Oder wie genau verstehst du das? Da fehlt mir die Definition. Und ganz generell – „Magie“ als Begriff ist halt stark emotional aufgeladen. Bei rationalen Lesern wie mir springt da sofort die Skepsis an. Es fehlt die klare Abgrenzung zur Scharlatanerie.
Auch der Begriff Wissenschaft ist für mich problematisch – du schreibst von der „Wissenschaft der Selbsterkenntnis“. Genau da rutscht dann doch ein klassisches Argumentum ad verecundiam rein.
Deine Aussage sinngemäß „Es ist klar, dass solcherart verändertes Bewusstsein die Welt verändern würde“ – das ist für mich spekulativ. Da wird behauptet, eine kollektive Bewusstseinserweiterung würde die Welt verbessern. Aber das ist Wunschdenken – Non Sequitur, weil der logische Beweis fehlt.
Außerdem: Der Text suggeriert, dass die Erfahrung von „Leere“ automatisch zu Mitgefühl und ethischer Lebensweise führt. Auch das halte ich für einen logischen Fehlschluss – Post hoc ergo propter hoc. Nur weil etwas zeitlich aufeinanderfolgt, heißt es nicht, dass es kausal ist. Es gibt genügend historische Beispiele von spirituellen Lehrern, die genau diese Erfahrung beansprucht haben und dennoch Macht missbraucht haben.
Ich ahne natürlich, was du da wahrscheinlich antworten würdest, André – sinngemäß: Die waren eben nicht wirklich spirituell. Aber genau das ist für mich das klassische „No True Scotsman“-Argument.
Trotzdem – und das will ich betonen – ich mag es, dass du eine grundlegende Einführung in die Meditation gibst. Ich halte Meditation selbst für ein richtig gutes Mittel – völlig egal, ob man dabei eine Spiritualität dahinter sieht oder es einfach nur als Methode nutzt: sich beruhigen, Stress abbauen, Konzentration üben oder schlicht das Loslassen trainieren.
Für mich persönlich ist es fast egal, warum jemand meditiert – Hauptsache, es hilft, ruhiger zu werden, durchdachter vielleicht auch. Und ehrlich, wenn man jedem, der gerade eine schlimme Handlung vorhat, erstmal raten würde „Meditier mal darüber“, dann würde sich wahrscheinlich so mancher Streit – bis hin zum Atomkrieg – vermeiden lassen. Klingt vielleicht pathetisch, aber der Gedanke gefällt mir.
Was mich stört, sind einfach manche Begriffe. Selbst wenn du sie anders meinst, sie sind vorbelastet. „Magie“ ist so ein Wort. Da entsteht schnell der Eindruck von elitärer Esoterik. Und viele esoterische Systeme laufen genau darauf hinaus – am Ende geht’s nur darum, wieder eine Gruppe zu bilden, die sich für die einzig Wahre hält und auf alle anderen herabblickt.
Ich unterstelle dir das ausdrücklich nicht, André. Aber wenn du das nicht so meinst, dann solltest du dir der Gefahr wenigstens bewusst sein. Du hast sicher – wenn du spirituelle Pfade gegangen bist, Bücher gelesen hast, Lehrer hattest – auch schnell erkannt, dass viele gar keine Esoterik betreiben, sondern Egoterik.
Das erinnert mich ein bisschen an die Diskussion ums N-Wort: Nicht jeder, der es benutzt, ist automatisch rassistisch – bei älteren Menschen ist es oft Unwissenheit. Aber jeder, der sich intensiv damit beschäftigt hat, wird es trotzdem vermeiden – einfach, weil er weiß, dass es böse ankommen kann, selbst wenn es nicht so gemeint ist.
Und genau so sehe ich das auch mit manchen Begriffen in deinem Text.
Ein Gedanke fällt mir noch ein, in der absoluten „Leere“ dürfte es doch auch kein Mitgefühl geben. Oder?
Zweitens: Die Strukturierung der Meditationsformen gefällt mir richtig gut. Diese Dreiteilung in Erden, Lieben, Himmeln gibt mir sofort Orientierung. Und auch die Unterscheidung zwischen stiller Meditation und ekstatischen Methoden hast du sauber und präzise dargestellt.
Drittens: Der medizinische Warnhinweis am Schluss zeigt Verantwortungsbewusstsein. Das schützt vor leichtfertiger Nachahmung – sachlich völlig richtig und wichtig.
Jetzt aber auch ehrlich das, was ich persönlich nicht ganz so mag – und ich hoffe, du siehst es mir nach, wenn ich das anspreche:
Der Begriff „göttliche Magie“ bleibt mir zu schwammig. Ist das ein esoterisches System? Theistisch verankert? Oder wie genau verstehst du das? Da fehlt mir die Definition. Und ganz generell – „Magie“ als Begriff ist halt stark emotional aufgeladen. Bei rationalen Lesern wie mir springt da sofort die Skepsis an. Es fehlt die klare Abgrenzung zur Scharlatanerie.
Auch der Begriff Wissenschaft ist für mich problematisch – du schreibst von der „Wissenschaft der Selbsterkenntnis“. Genau da rutscht dann doch ein klassisches Argumentum ad verecundiam rein.
Deine Aussage sinngemäß „Es ist klar, dass solcherart verändertes Bewusstsein die Welt verändern würde“ – das ist für mich spekulativ. Da wird behauptet, eine kollektive Bewusstseinserweiterung würde die Welt verbessern. Aber das ist Wunschdenken – Non Sequitur, weil der logische Beweis fehlt.
Außerdem: Der Text suggeriert, dass die Erfahrung von „Leere“ automatisch zu Mitgefühl und ethischer Lebensweise führt. Auch das halte ich für einen logischen Fehlschluss – Post hoc ergo propter hoc. Nur weil etwas zeitlich aufeinanderfolgt, heißt es nicht, dass es kausal ist. Es gibt genügend historische Beispiele von spirituellen Lehrern, die genau diese Erfahrung beansprucht haben und dennoch Macht missbraucht haben.
Ich ahne natürlich, was du da wahrscheinlich antworten würdest, André – sinngemäß: Die waren eben nicht wirklich spirituell. Aber genau das ist für mich das klassische „No True Scotsman“-Argument.
Trotzdem – und das will ich betonen – ich mag es, dass du eine grundlegende Einführung in die Meditation gibst. Ich halte Meditation selbst für ein richtig gutes Mittel – völlig egal, ob man dabei eine Spiritualität dahinter sieht oder es einfach nur als Methode nutzt: sich beruhigen, Stress abbauen, Konzentration üben oder schlicht das Loslassen trainieren.
Für mich persönlich ist es fast egal, warum jemand meditiert – Hauptsache, es hilft, ruhiger zu werden, durchdachter vielleicht auch. Und ehrlich, wenn man jedem, der gerade eine schlimme Handlung vorhat, erstmal raten würde „Meditier mal darüber“, dann würde sich wahrscheinlich so mancher Streit – bis hin zum Atomkrieg – vermeiden lassen. Klingt vielleicht pathetisch, aber der Gedanke gefällt mir.
Was mich stört, sind einfach manche Begriffe. Selbst wenn du sie anders meinst, sie sind vorbelastet. „Magie“ ist so ein Wort. Da entsteht schnell der Eindruck von elitärer Esoterik. Und viele esoterische Systeme laufen genau darauf hinaus – am Ende geht’s nur darum, wieder eine Gruppe zu bilden, die sich für die einzig Wahre hält und auf alle anderen herabblickt.
Ich unterstelle dir das ausdrücklich nicht, André. Aber wenn du das nicht so meinst, dann solltest du dir der Gefahr wenigstens bewusst sein. Du hast sicher – wenn du spirituelle Pfade gegangen bist, Bücher gelesen hast, Lehrer hattest – auch schnell erkannt, dass viele gar keine Esoterik betreiben, sondern Egoterik.
Das erinnert mich ein bisschen an die Diskussion ums N-Wort: Nicht jeder, der es benutzt, ist automatisch rassistisch – bei älteren Menschen ist es oft Unwissenheit. Aber jeder, der sich intensiv damit beschäftigt hat, wird es trotzdem vermeiden – einfach, weil er weiß, dass es böse ankommen kann, selbst wenn es nicht so gemeint ist.
Und genau so sehe ich das auch mit manchen Begriffen in deinem Text.
Ein Gedanke fällt mir noch ein, in der absoluten „Leere“ dürfte es doch auch kein Mitgefühl geben. Oder?
Die Wahrheit braucht keinen Applaus. Sie gewinnt sowieso.