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Die offene Gesellschaft und ihre Feinde
#5
Lieber Elevation Eight,

Ich sehe mich selbst nicht als Kritischen Rationalisten, von daher fühle ich mich auch in keinster Weise verpflichtet, an dieser Stelle Karl Popper zu verteidigen.

Als Mathematiker muss ich aber doch betonen, dass eine Aussage als unwahr zu gelten hat, wenn sie falsifiziert worden ist!

Das dieses Gesetz so manchem Unwahrheitsverkünder nicht schmeckt, habe ich bereits zur Kenntnis genommen, das macht die Gesetzmäßigkeiten der Mathematik aber nicht weniger wahr!

Sein Postulat, dass es dem Menschen grundsätzlich nicht möglich sei, absolute Wahrheiten zu finden, teile ich dagegen nicht. Die Frage, auf welchen Wegen diese Wahrheiten gefunden werden können, ist aber keineswegs trivial und durchaus eine lohnende Beschäftigung für eine sehr lange Meditation. Eine Wahrheit einfach nur zu glauben, ist es auf jeden Fall nicht!

Könnte man darüber nachdenken, ob man bei den großen Wahrheiten an eine Grenze stößt, die das Gebiet der Logik verlässt. Da wäre ich aber äußerst vorsichtig und sich mit dieser Frage zu befassen, würde ich auch nur jemandem empfehlen wollen, der die Gesetze der Logik zu 100% beherrscht! Wie Du schon sagst, so etwas einfach so zu postulieren und dann als Rechtfertigung für jeglichen Mist zu missbrauchen  ......

                                                                [Bild: aegypten_smilies_0013.gif]


Das wäre dann die Überleitung zum nächsten Punkt:

Was Du über Manipulation, Machtspielchen und sonstigen Unfug schreibst, zähle ich genau zu dem Kinderkram, der bereits im Thomastext beschrieben wird. Es steht dem Menschen frei, sich für die wahre Erkenntnis, oder eben Kinderspielereien zu entscheiden. Allerdings wird da auch schon darauf hingewiesen, dass die Kinder eventuell das Feld räumen müssen, wenn die Herren des Feldes kommen und was machen sie dann?

Erkenntnis bedeutet genauso wenig ein Primat des Verstandes, wie eine Primatin der Seele. Das Wunder der Menschwerdung besteht ja gerade darin, dass sich das "Göttliche Selbst" mit dem "Primat Mensch" verbindet. Da sind dann der Verstand, die Vernunft und auch die Seele zwar immer noch mit dabei, aber niemand außer dem erkannten Selbst hat noch irgendeine Befehlsgewalt. Vorher mag man eine bedeutende und vielleicht auch hochgestellte Persönlichkeit sein, wahrhaft Mensch ist man da aber noch lange nicht.

Wäre unser Verstand unser göttliches Selbst, die Computer würden uns wahrscheinlich irgendwann in Sachen Göttlichkeit übertrumpfen. Also auch diesen Glauben vertrete ich nicht! 

Liebe Grüße
Matthias
[Bild: aegypten_smilies_0014.gif]
Nicht die Jahre in unserem Leben zählen, sondern das Leben in unseren Jahren zählt. (A.E. Stevenson)
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RE: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde - von Matthias - 21.08.2019, 11:45

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